Die Lobby für Uetikon begrüsst im Grundsatz den von Kanton und Gemeinde am 2. März 2019 präsentierten Masterplan für das ehemalige Chemie-Gelände am See mit dem grosszügig konzipierten Seepark. Sie fordert aber eine Integration der geplanten Aula in den Düngerbau und den Verzicht auf das separate Aula-Gebäude sowie eine verbesserte Gestaltung des Wohnviertels im Westen.
Die Lobby für Uetikon steht grundsätzlich hinter der gewählten Stossrichtung des an der Informationsveranstaltung vom 2. März 2019 präsentierten Masterplans für «Chance Uetikon». Sie betrachtet aber die Herausforderung Düngerbau und das in diesem Kontext separat geplante Aula-Gebäude als noch nicht gelöst und fordert eine Integration der Aula in den Düngerbau und einen Verzicht auf ein separates Aula-Gebäude. Dass die Aula im Düngerbau realisiert werden kann, steht bereits fest. Die Architekten Salewsky & Kretz haben dafür im Richtkonzept, welches am 17. November 2018 zwei Varianten aufgezeigt.
Der Düngerbau ist das markante Wahrzeichen im Zentrum des ganzen Areals – nach Osten geht es zum Schul- und nach Westen zum Wohnviertel. Der Düngerbau ist das Herz der Anlage. Dieses muss pulsieren, damit – wie es im ersten Leitsatz des Masterplans steht – ein lebendiges Quartier am See entsteht. Für uns gehört daher die Aula, welche dann auch als Kultur- resp. Multifunktionsraum genutzt werden soll, zwingend in den Düngerbau. Sie macht einen wichtigen Teil der lebendigen Nutzung aus. Weitere Teile können z.B. Dienstleistungen im Wellness-/Fitnessbereich, der Kreativwirtschaft, der innovativen Hotellerie oder ein Sport-Outlet sein.
Aus diesen Gründen und auch aus finanzieller Sicht ergibt es daher keinen Sinn, ein neues, separates Aula-Gebäude zu errichten. Der Düngerbau ist sanierungs- und betriebstechnisch ein äusserst anspruchsvolles Vorhaben. Es braucht deshalb die gemeinsame Anstrengung von Kanton und Gemeinde, damit es «funktioniert». Nicht zuletzt im Sinne einer überzeugenden Gesamtplanung des Areals sollen Kanton und Gemeinde den Nutzen und die Lasten bei der Sanierung des Düngerbaus teilen.
Zudem entsteht ohne dieses neue, separate Aula-Gebäude mehr Freiraum für eine grosszügige und kreative Passarellengestaltung und für Aussensportanlagen. Das Aula-Gebäude widerspricht ausserdem der architektonischen Fluchten-Sprache: Es steht direkt auf der Gasse und den historischen Bahngeleisen und zerstört die Flucht Kammerofengebäude – Düngerbau. Heute steht dort nur eine überdachte Fläche und kein massiver Bau (siehe Folie 13, Richtkonzept Salewski und Kretz).
Ein weiteres wichtiges Augenmerk gilt den Wohnhäusern im Westen. Diese sollen nicht als wuchtige Riegelbauten geplant werden, sondern als einzelne Gebäude von unterschiedlicher Höhe, welche den Bau eines attraktiven Quartiers erlauben.
Das Richtkonzept – insbesondere der grosszügig konzipierte Seepark – ist generell auf Wohlwollen gestossen und wird auch von der Lobby für Uetikon grundsätzlich begrüsst. Dennoch müssen die aktuellen Lösungsansätze für den Düngerbau und das Wohnviertel im Westen verbessert werden, um am Schluss einen mehrheitsfähigen Gestaltungsplan präsentieren zu können.