Die Lobby begrüsst die Auslegeordnung die mit der die Gemeinde Uetikon ihre Portfoliostrategie Liegenschaften diese Woche präsentiert hat. Der Gemeinderat schreibt: „Desinvestitionen müssen Teil der Diskussion (auch der politischen) bleiben. Im Fokus stehen die Parzellen des alten Gemeindehauses, das Trautheim, die Liegenschaft an der Bergstrasse 137 (alte Post) und die Bergstrasse 97.“
Begründet wird dies mit der Überlegung, dass das Finanzvermögen der Gemeinde Uetikon am See im Verhältnis zur Grösse der Gemeinde sehr hoch sei, und es mit dem Kauf des Areals am See ein Mass angenommen habe, das langfristig nicht haltbar sei.
Ein Grossteil des Landes am See wird verkauft oder zu Park umgestaltet werden und bleibt somit nicht im Finanzvermögen. In der Tat bleiben der Gemeinde am See aber strategisch wichtige Gewerbeliegenschaften (Werkstattgebäude und Verwaltungsbau).
Das Argument, dass unsere Gemeinde für dieses Liegenschaftsportfolio zu klein sei, sollte vielleicht in fünf Jahren neu beurteilt werden – mit der Birchweid und dem Seeareal alleine wird die Gemeinde in den nächsten 5 Jahren um ca. 1000 Bewohner wachsen, und auch mit der Einzonung in der Reservezone, wie letzte Woche angekündigt, bleibt der Gemeinderat auf Wachstumskurs. Dabei ist die Verdichtung nach innen noch nicht eingerechnet, die in allen Einfamilienhaussiedlungen an der Goldküste beim Erbfall im Moment stattfindet, in Uetikon aber noch nicht voll eingesetzt hat.
Unter dieser Optik ist es fraglich, ob die zentralsten Parzellen der Gemeinde tatsächlich als Desinvestitionsobjekte in die Strategie gehören, insbesondere nachdem die Gemeindeversammlung sowohl Verkauf als auch Abgabe im Baurecht wuchtig abgelehnt hat. Öffentliche Aufgaben werden auch in Zukunft öffentliches Land im Herzen der Gemeinde benötigen – und so wollen wir es mit den Worten von Mark Twain halten: „Kauft Land, es wird kein neues mehr gemacht!“. Ein Zuruf, im 19. Jahrhundert in einem fast leeren Nordamerika gesagt – der an der Goldküste des 21. Jahrhunderts nicht besser passen könnte.